Wichtige Informationen zum Offsetdruck, die Sie kennen sollten!
Vor circa 200 Jahren wurde der Steindruck (Lithographie) von Alois Senefelder erfunden. Bei diesem Verfahren diente ein Stein als Basis. Der Stein musste erst plan geschliffen werden, danach wurde auf den Stein ein Motiv mit Fettkreide – natürlich gespiegelt – gezeichnet. Nun konnte Druckerschwärze auf die Fläche aufgetragen werden. Diese haftete dann an der schon aufgezeichneten Fettkreide. Jetzt mussten nur noch die Abzüge gemacht werden. Fertig war das bedruckte Papier.
Dies war das erste Druckverfahren, welches hohe Auflagen und einen farbigen Druck ermöglichte. Schlaue Köpfe haben sich stetig mit der Weiterentwicklung des Verfahrens auseinandergesetzt. So wandelte sich das Verfahren nach und nach zum Offsetdruck während der Steindruck in die Kunst gedrängt wurde. Heute ist es das meistverwendete Druckverfahren weltweit und überzeugt durch Qualität sowie den geringen Zeitaufwand.
Doch was ist Offsetdruck genau und was sind die Vor- und Nachteile?
Das erfahren Sie in diesem Blogartikel:
- Wann kommt Offsetdruck zum Einsatz?
- Wie funktioniert Offsetdruck?
- Farben im Offsetdruck
- Wie erkenne ich einen Offsetdruck?
- Wie funktioniert eine Offsetdruckmaschine?
- Gibt es verschiedene Offsetdruck-Varianten?
- Digitaldruck versus Offsetdruck
- Warum sollte ich mich für das Offsetdruck-Verfahren entscheiden?
Wann kommt Offsetdruck zum Einsatz?
Offsetdruck kommt bei verschiedensten Materialien zum Einsatz. Mit dem Verfahren können Papier, Pappe, Karton aber auch Folien und beschichtetes Papier bedruckt werden. Somit kann ein großes Produktspektrum abgedeckt werden, das von Zeitungen über Plakate bis hin zu hochwertigen Verkaufsverpackungen aus Karton reicht. Dies ist auch der Grund, warum der Offsetdruck ca. 80% des gesamten Marktvolumens der verschiedenen Druckverfahren einnimmt.
Wie funktioniert Offsetdruck?
Das Verfahren wird auch indirektes Druckverfahren genannt,da die Farbe nicht direkt auf den Bogen übertragen wird. Die Farbe wird von Aluminiumplatten auf einen Gummituchzylinder und erst dann auf den Bogen gedruckt. Das Drucken selbst ist schon weitestgehend automatisiert. Den größten Aufwand stellt die Vorbereitung dar, da die Druckplatten belichtet und eingespannt werden müssen. Zusätzlich muss der genaue Übereinanderdruck der Farbe kontrolliert werden. Erst wenn alles perfekt eingestellt ist, wird ein Auftrag gestartet.
Der Farbauftrag basiert auf dem Prinzip des Abstoßes von Wasser und Fett. Auf der Druckplatte gibt es zu bedruckende und nicht zu bedruckende Elemente. Die zu bedruckenden Elemente nehmen die fettige Farbe an und stoßen das Wasser aus dem Feuchtwerk ab. Umgekehrt verhalten sich die nicht zu bedruckenden Elemente, diese nehmen das Wasser an und stoßen die Farbe ab. So kann die Farbe äußerst präzise auf den Gummituchzylinder und dann auf den Bogen übertragen werden.
Farben im Offsetdruck
Die bedruckten Farben werden mit den Grundfarben (Cyan, Magenta, Yellow, Key) dargestellt. Es können jedoch auch Sonderfarben verwendet werden, wie zum Beispiel Metallic- und Leuchtfarben. Jede der verwendeten Farben hat ein eigenes Druckwerk auf der Maschine. Der Bedruckstoff durchlauft jedes Druckwerk nacheinander. Die Farbe wird in Form von Punkten gerastert auf den Bedruckstoff aufgetragen. Die Rasterung simuliert dem menschlichen Auge einen Farbverlauf. Nur mit einer Lupe sind die einzelnen Punkte erkennbar. Funktioniert also ähnlich wie bei einem Bildschirm. Auch hier täuschen die Pixel je nach Rasterung einen Farbverlauf vor.
Wie erkenne ich einen Offsetdruck?
Wenn man einen Bogen mit einer Lupe untersucht, kann ein bestimmtes Muster der Rasterung erkannt werden. Die Rasterung der vier Farben werden nicht im selben Winkel aufgetragen, hierfür gibt es eine Empfehlung:
- Cyan: 15%
- Magenta: 75%
- Yellow: 0%
- Key (auch Black / Schwarz): 45%
Wenn eine falsche Winkelung eingestellt wird, entstehen kreisartige Formen, die dann auch mit freiem Auge zu erkennen sind. Dieser Effekt wird Moiré-Effekt genannt.
Ein geschultes Auge kann auch anhand der Ränder auf dem Druckbild erkennen, ob es sich um einen Offsetdruck handelt. Beim Offsetdruck ist das Druckbild scharf genug, um auch kleine Schriften noch scharf darzustellen.
Wie funktioniert eine Offsetdruckmaschine?
Die Druckmaschine wird in verschiedene Stationen eingeteilt. Am Anfang jeder Druckmaschine befindet sich der Anleger, hier wird eine Palette mit zu bedruckenden Bögen eingeführt. Von hier aus beginnen die Bögen ihre Reise durch die Druckmaschine. Das Herzstück sind die Druckwalzen der Maschine, diese sind gleich nach dem Anleger verbaut. In diesen wird jeweils eine der vier CMYK-Farben auf den Bogen aufgetragen. Da die Druckwalzen linear in der Maschine verbaut sind (in einer Reihe), wird immer Schicht für Schicht auf den Bogen aufgetragen. Ein Bogen, der die erste Druckwalze durchlaufen hat, ist an diesem Punkt nur mit einer Farbe bedruckt. Alle Farbschichten zusammen ergeben das gewünschte Druckbild.
Nach den Druckwalzen – am Ende der Maschine – befindet sich die Ablage. Hier werden die fertig bedruckten Bögen auf einer Palette gestapelt. Sobald diese Palette voll ist, kann diese gegen eine Leere ausgetauscht werden. Am Ende der Maschine befindet sich auch der Kontrollstand der Maschine. Der Maschinenführer hat hier den Gesamtüberblick über die Maschine und kann alles elektronisch steuern.
Mit Zylindern zu drucken hat den großen Vorteil, dass auch große Formate mit hoher Geschwindigkeit bedruckbar sind. Zusätzlich ist der Offsetdruck äußerst gleichmäßig und gleichbleibend, was die Qualität des Drucks angeht.
Gibt es verschiedene Offsetdruck-Varianten?
Ja, gibt es. Man unterscheidet zwischen dem Bogenoffsetdruck und dem Rollenoffsetdruck. Beim Bogenoffsetdruck werden einzelne, schon zugeschnittene Bögen in die Maschine geführt. Diese Variante ist bei einer Auflage ab 1.000 Bögen sinnvoll. Hingegen beim Rollenoffsetdruck erfolgt die Zuführung über eine große Rolle, auf der der Bedruckstoff als Bahn aufgerollt ist. Hier lohnt es sich erst ab einer Stückzahl von ca. 50.000 Druckexemplaren zu produzieren, da sonst der Aufwand zu hoch ist. Zeitungen und Broschüren werden beispielsweise meist mit dem Rollenoffsetdruck-Verfahren gedruckt.
Wir, die-verpackungs-druckerei, drucken mit dem Bogenoffsetdruck-Verfahren, da sich dieses Verfahren für Verkaufs- und Geschenkverpackungen am besten eignet.
Digitaldruck versus Offsetdruck
Offsetdruck wird stetig weiterentwickelt um das Verfahren zu optimieren und zu beschleunigen. Trotz der steigenden Zahl an Digitaldruckmaschinen, erfreut sich der Offsetdruck immer noch großer Beliebtheit. Der Digitaldruck ist noch nicht so ausgereift wie der Offsetdruck, welcher vor allem bei der Genauigkeit der Rasterung punktet. Beim Digitaldruck ist diese Genauigkeit und Gleichmäßigkeit noch nicht gegeben.
Der Offsetdruck kommt vor allem bei Aufträgen mit hohen Auflagen zum Einsatz. Hier gilt: je höher die Auflage, desto wirtschaftlicher wird die Produktion. Das ist auf den Fakt zurückzuführen, dass ein vergleichsmäßig hoher Aufwand in der Produktionsvorbereitung nötig ist. Der Grundpreis beim Offsetdruck ist also relativ hoch, die Kosten steigen aber nur sehr gering bei einer höheren Auflage. Der Digitaldruck hat im Vergleich äußerst geringe Grundkosten, diese steigen jedoch rasant an, umso höher die Auflage ist.
Der Digital- und Offsetdruck sind sehr unterschiedlich:Die Vorteile des Digitaldrucks sind definitiv die geringen Aufwandskosten. So kann auch ganz günstig ein Auftrag mit einer Auflage von 10 Bögen produziert werden. Jedoch steigen die Kosten laufend, umso höher die Auflage wird. Beim Offsetdruck ist es hingegen andersherum, hier hat man relativ hohe Aufwandskosten. Diese steigen jedoch während dem Produzieren kaum, auch nicht bei hohen Auflagen. Je höher die Auflage, desto wirtschaftlicher wird der Auftrag auf einer Offsetdruckmaschine.
Warum sollte ich mich für das Offset-Druckverfahren entscheiden?
Auch wenn das Digitaldruckverfahren bei Kleinstaufträgen günstiger ist, ist die Qualität nicht mit der des Offsetdrucks zu vergleichen. Die Rasterungen können nicht so präzise aufgetragen werden. Es kommt also viel schneller zum Moiré-Effekt. Dazu kommt, dass im Offsetdruck höhere Auflösungen produziert werden können, beispielsweise können kleine Schriften besser dargestellt werden.
Es kommt also ganz darauf an, was die eigenen Anforderungen sind. Wem die etwas geringere Qualität nicht stört und nur geringe Stückzahlen – unter 100 Stück – braucht, ist mit dem Digitaldruck richtig bedient. Wer aber Wert auf Qualität legt und gerne auch höhere Auflagen benötigt, der sollte seine Verpackungen im Offsetdruckverfahren herstellen lassen.